TAMA Imperialstar 1983

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Quellen: Meine Hauptinformationsquelle ist meine persönliche über 30-jährige Erfahrung im Umgang mit TAMA Drums, mein reger Austausch mit Drummerkollegen sowie mit dem TAMA Distribution Team zu diesem Thema. Neben den vielen Inputs, die ich dabei erhalten habe, bezog ich meine Informationen auch aus TAMA Katalogen, diversen Büchern sowie Musikmagazinen wie „Drum & Percussion“, „Sticks“, „Drum Heads“, etc. In den letzten Jahren nutzte ich auch das Internet und da natürlich die „Wikipedia“ sowie zahlreichen Foren und damit auch den Wissensstand aller im Netz aktiven „Drumalholics“.

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Allgemeines: Geschichte: Finish: Kesselaufbau: Verarbeitung und Ausstattung:

Snare:

Hardware: Felle: Bewertung und Fazit: Becken:
Fotos:      

 

 

Mein TAMA Imperialstar „Saturn 7“

Allgemeines:
Das TAMA Imperialstar war mein zweites eigenes Schlagzeug. Ich kaufte es im November 1983 (wieder von Musikinstrumente Wilhelm Preisinger). Das Imperialstar aus dieser Ära ist noch eine Klasse höher angesiedelt als das Royalstar und selbstverständlich noch komplett "Made in Japan".

 

Mein TAMA Imperialstar „Saturn 7“ bestand damals aus:

 

Anz.

Benennung

Größe ["]

Katalog-Nr.

Modell / Bezeichnung /Anmerkung

1

Bass Drum

24 x 14

8524

TAMA Imperialstar mit Tom-Rosette

1

Snare Drum

14 x 6,5

8006

TAMA King Beat

1

Concert Tom

13 x 09

8563

TAMA Imperialstar

1

Concert Tom

14 x 10

8564

TAMA Imperialstar

1

Concert Tom

15 x 12

8565

TAMA Imperialstar

1

Concert Tom

16 x 14

8566

TAMA Imperialstar

1

Floor Tom

18 x 16

8538

TAMA Imperialstar

1

Double Tom Holder

6692A

TAMA Omni-Sphere

1

Cowbell Holder

6310

TAMA

1

Cowbell

8

Latin Percussion

1

Single-Pedal

6740

TAMA Hi-Beat Pedal

1

Hi-Hat Stand

6895

TAMA Titan Serie

1

Snare Stand

6890

TAMA Titan Serie

1

Double Tom Stand

6899

TAMA Titan Serie

2

Cymbal Stand Straight

6892

TAMA Titan Serie

2

Cymbal Stand Boom

6894

TAMA Titan Serie

1

Cymbal Holder Rod 24"

I

TAMA Individual Holder

1

Multi Clamp

62

TAMA Multi II Holder Clamp

1

Drum Throne

6785

TAMA Mercury Serie

Anz.

Benennung

Größe ["]

Baujahr

Modell / Bezeichnung /Anmerkung

1

Hi-Hat Cymbal

15

1977

PAISTE 2oo2 Medium Hi-Hat

1

Ride Cymbal

20

1978

PAISTE 2oo2 Medium Ride

1

Ride Cymbal

18

1978

PAISTE Formula 602 Flat Ride Medium

1

Crash Cymbal

18

1978

PAISTE 2oo2 Crash

1

Crash Cymbal

16

1979

PAISTE Formula 602 Thin Crash

1
Crash Cymbal
16
1982
PAISTE 5o5 Crash

 

Geschichte:
Ich spielte auf diesem Set bis  Sommer 1987 in unsere Band und dann noch drei Jahre zu Hause. 1990 verkaufte ich das Shell Set mit der gesamten Hardware an einen Arbeitskollegen, bis auf die Becken, der Snare und dem Hi-Hat Ständer, die bis heute in meinem Besitz sind. Ob es das Set heute noch gibt kann ich nicht sagen, mich würde es allerdings interessieren. Sollte es das Set noch geben und es in einem entsprechenden Zustand sein, würde ich auch einen Rückkauf in Betracht ziehen!

Finish:
Alle Kessel sind außen mit einer Folie überzogen. Das Finish der Folie nennt sich Platina (Nr. M-58), die Farbe ist ein sehr schönes Silber mit metallischem Glanz.

Kesselaufbau:
Wie die meisten japanischen Drum Sets aus dieser Ära (Anfang der 70er Jahre) wurde auch das erste TAMA Imperialstar (ab 1974) wie das Swingstar und das Royalstar aus Luan oder einem ähnlichen asiatischen Hartholz gefertigt (zusammengefasst auch Philippinisches Mahagoni genannt). Nach der Überarbeitung des Imperialstars  wurde die zweite Modellserie (1978 – 1983) aber schon aus selektiertem Mahagoni gefertigt (siehe die jeweiligen Kataloge von TAMA).
Die bis zu 9mm dicken Kessel sind aus neun kreuzverleimten Lagen im sogenannten Heat Compression Shell Making Process hergestellt, mittels dieses Heißpressverfahren wurde eine besondere Dichte des Kesselmaterials erreicht. Das ist einer der Schlüsselfaktoren für den besonderen Sound des damaligen Imperialstars. Die Außenlagen sind unbearbeitet geblieben, da sie ja später mit Folie beklebt wurden. Allerdings war das auch kein normales Aufkleben, sondern ein Anbringen der Folie mit einer speziellen Hochdruckrollpresse. Die innere Lage wurde mit einem gesprenkelten Schutzlack versehen (Zola Coat genannt). Die Kesselgratungen haben 45°, sind bei der Fellauflage aber leicht gerundet mit ebenso leicht gerundetem Gegenschnitt. Insgesamt fällt auf, dass die Gratungen schon sehr sauber gearbeitet sind. Die Resonanzseite der Concert Toms haben gerundete Gratungen.
TAMA hatte damals ihre Fertigungsstraßen gerade mit neuen Präzisionsmaschinen ausrüsten lassen, das war sicher einer der Gründe, warum in Japan billiger produziert werden konnte als in den USA oder Europa. Der zweite Faktor war, dass die Feinarbeiten aber natürlich noch alle in aufwendiger Handarbeit gemacht wurden, und der Arbeitslohn wesentlich geringer war als bei uns oder in den USA. Fest steht jedenfalls, dass auf diesem Qualitätsniveau damals in Japan viel günstiger produziert werden konnte als anderswo auf diesem Planeten, oder umgekehrt ausgedrückt, dass man für weniger Geld qualitativ hochwertiger Drums kaufen konnte.

Verarbeitung und Ausstattung:
Generell ist die Verarbeitung der Holzkessel hochwertig, ebenso die Qualität der Hardware-Teile, auch die Spannböckchen sind nun stabiler gefertigt und sehen besser aus (ein bisschen nach Rogers).
Die vier
Concert Toms haben keine eingebauten Dämpfer, das Floor Tom hat einen abschaltbaren und stufenlos feineinstellbaren Innendämpfer. Die Kessel  der Bass Drum und des Floor Toms sind mit je einer Druckausgleichsbohrung ausgestattet, dessen Verkleidung auch gleich die Befestigung des Tama Imperialstar Badge übernimmt. Die Concert Toms haben längliche rechteckige Labels. Die Badges und Labels tragen nun Serial-Nummern. Das 13“ Concert Tom hat sechs Spannschrauben, alle anderen Toms haben acht.
Die Bass Drum hat Spannreifen aus verchromtem Leichtmetall und 10 Flügelschrauben. Sie besitzt zwei höhenverstellbare, komplett einziehbare Beine, die aber im fixen Winkel befestigt sind. Die Bass Drum sowie die drei Floor Tom Beine haben mittels Gewinde und Rändelmutter auf Metallspitzen umstellbare Gummifüße. Der Punkt am I an dieser Bass Drum ist das voll verspiegelte Frontfell, das geilste Resonanzfell, das je am Markt war.
Alle Hardware-Teile sind direkt mit dem Kesseln verschraubt, es gibt noch keine Kunststoffunterlagen. Auch die Tom-Halterungen sind direkt am Kessel montiert, allerdings ohne einer großen Bohrung und ohne, dass nach der Montage der Toms ein Halter in den Kessel ragt. Da hat TAMA den anderen Herstellern schon einiges voraus gehabt.
Serial-Nr. gibt es bei diesem Set schon, aber keine Stempel oder Aufkleber bezüglich Produktionsdatum oder Qualitätssicherung an der Innenseite der Kessel. In dieser Beziehung waren die Amis schon weiter, Rogers und Ludwig hatten das seit Ende der 50er Jahre.

Snare:
Die King Beat Snare besteht aus einem nahtlos gezogenem 1,5mm starken Stahlkessel mit einer Kesselgratung von 45°. Die Oberfläche ist hochglanzverchromt. Diese Trommel hat auch einen abschaltbaren und stufenlos feineinstellbaren Innendämpfer (One Touch Control). Sie besitzt 10 durchgehende Spannböckchen und ist mit diesen sogenannten PC Die-Cast-Hoops ausgestattet.
Auch hier gibt es noch nirgends Kunststoffscheiben zur Entkoppelung. Das besondere an dieser Snare ist aber die Parallel-Abhebung (der sogenannte KG Action Strainer) die es unter anderem ermöglicht, den 20-spiraligen Snare-Teppich beidseitig mittels Rändelschrauben zu justieren. Die Abhebvorrichtung, die extrem leichtgängig ist, funktioniert hervorragend und arbeitet absolut geräuschlos.
Meine Snare hat, wie alle aus dieser Ära (ab 1977), noch keine zwei durchgehenden Metallstangen unter dem Snare-Teppich.

Hardware:
Alle Titan Ständer sind massiv und schwer, für mich ist es damals wie heute die beste Hardware, die es am Markt zu kaufen gibt. Die Beine sind doppelstrebig ausgeführt, der Snare-Ständer hat keinen Zahnkranz mehr und ist im Winkel nun absolut stufenlos verstellbar. Die angebrachten Tama Labels sind nun rot. Die Verchromung ist hochwertig. Den Hi-Hat Ständer besitze ich heute noch, und er funktioniert auch anstandslos. Für mich ist das einer der fünf besten Hi-Hat Stands die es am Markt gibt.

Felle:
Das originale Schlagfell der Snare war weiß, aufgerauht und mit TAMA Aufdruck, Made by Remo, USA. Es handelte sich also um ein Ambassador coated. Die originalen Schlagfelle von Concert Toms, Floor Tom und Bass Drum waren „TAMA C.S.“ - Made by Remo, USA (die mit dem schwarzen Punkt). Diese Felle waren ok und blieben drauf bis zum Verkauf. Das originale einschichtige Resonanzfell am Floor Tom war „clear“ und TAMA gelabelt und wurde von mir auch nie gewechselt. Das originale TAMA Resofell an der Bass Drum
war ein voll verspiegeltes Frontfell, das geilste Resonanzfell, das ich je gehabt hatte.

Bewertung und Fazit:
Das Set ist damals wie heute in die Kategorie „gehobene Mittelklasse“ einzuordnen, sowohl vom Klang als auch von den Features, die es bietet. Das ist sicher nicht abwertend zu sehen, sondern eher die ehrliche und nüchterne Betrachtungsweise. Das TAMA Imperialstar hat sicher keinen hohen Sammlerwert und schon gar nicht den Kultstatus eines TAMA Superstars, aber für jemanden wie mich,
der einen emotionalen Bezug dazu hat, ist es ein schönes Set aus einer Zeit, als die ersten Schlagzeug-Hersteller des fernen Ostens die Welt eroberten.

Becken:
Siehe: Meine Paiste Becken

Ausschnitte aus den Katalogen 1974 - 1978:

Ausschnitte aus den Katalogen 1980 - 1981:

Ausschnitte aus den Katalogen 1982 -1983:

Alte Fotos von 1985:

gueneu 11.11.2012 12:00