Meine musikalische Laufbahn

 

Name:
Franz, meine wirklichen Freunde sagen Franky zu mir
Jahrgang:
1964, im Zeichen des Wassermanns geboren, also gutmütig
Familienstand:
glücklich verheiratet mit einer lieben Frau, zwei coole Töchter

 

Musikalischer und technischer Lebenslauf:

Mit drei Jahren stand ich auf der Eckbank und dirigierte das Orchester im Küchenradio. Ein Jahr später baute ich meine erste E-Gitarre selbst - aus Matador.

"Spotlight" mit Peter Rapp war eine Pflichtsendung (bei der Oma meines besten Freundes Christian, bei uns zu Hause gab es so etwas Wildes nicht!).

Ab 1974 Lieblingstreffpunkt "Christians Bude"; dort gab es die wildesten Partys, die ersten Mädchen und die tollste Musik! AC/DC, Deep Purple, Led Zeppelin, Rolling Stones, Sweet, ... (die wilden 70er halt) wurden rauf und runter gespielt.

Von 1974 bis 1977 Gitarrenunterricht (bei Gerhard S. und später bei Hedi S.). Ich kapitulierte wegen mangelten Fortschrittes.

März 1977: Meine Eltern fuhren mit meinem Bruder Günther auf einen Präsentationsabend der neu gegründeten Musikschule, und kamen begeisternd nach Hause: "Sie suchen noch einen Trommler, wäre das nichts für dich?" Na ja - eigentlich wollte ich nicht wirklich zur Blasmusik, aber schau ‘n wir uns das ganze halt mal an ......?!?!?

Von März 1977 bis Juli 1979 versuchte man mir Kleine Trommel und Schlagwerk, sowie die ersten theoretischen Kenntnisse an der Musikschule beizubringen (Kpm. Franz Xaver W. und Kpm. Adolf B.) Originalzitat F.X.W.: „Aus dir wird niemals ein richtiger Schlagzeuger!“ Ich denke, er hat nicht unrecht gehabt!

Juli 1978: Ablegung des bronzenen Leistungsabzeichens auf der kleinen Trommel (plus Gr. Trommel., Becken, Triangel, Tambourin und Xylophon, sowie Grundlagen der Musiktheorie) bei meinem 2. Jungmusiker-Seminar des N.Ö. Blasmusikverbandes in Laa/Thaya. Danach fixer Bestandteil der Blasmusikkapelle.

Am 31. Juli 1978 gründeten Erich und ich unsere erste Band, die mit meinem Bruder Günther und unserem Schulkameraden Edgar einige Wochen später die endgültige Besetzung erhielt. Der Name DOBLEX ist auf meinem Mist gewachsen, es sind jeweils die drei Anfangsbuchstaben unserer Heimatdörfer. Wir spielen deutsche Schlager, Oldies, aber auch so Hits wie River of Babylon etc. Ich denke, dass die musikalische Qualität anfangs nicht so berauschend war - in Gegensatz zu den Getränken auf der Bühne, die nun zum guten Ton gehörten.

Sommer 1978: Willi P. jun. (unser späterer Kapellmeister) zeigte mir die einfachsten Grundrhythmen an einem „kombinierten Schlagzeug“. Ja, ich saß zum ersten Mal an einem richtigen Drum Set – das war geil! Ein uraltes Trowa in White Marine Pearl, das mir freundlicherweise unser Ehrenkapellmeister Willibald P. von seiner aufgelösten Tanzkapelle „Melodia Sextett“ zu Verfügung stellte. Es bestand aus einer Bass Drum mit einem Concert Tom und einem Ride-Becken an der Bass Drum, sowie einer Hi-Hat und einem Crash von Trowa an einem Beckenständer, den ich heute noch besitze (der Rest ist leider bei unserem Hochwasserschaden 2006 verloren gegangen). Als Snare diente meine Marschtrommel, obwohl bei dem Set eine Holz-Snare und eine Rogers Skinny „Pancake“ dabei war. Zum Glück habe ich die Rogers im Dachboden aufbewahrt. 1990 schenkte mir unser Ehrenkapellmeister das „alte Zeug“ – mein erstes Vintage Kit.

Im Februar 1979 bekomme ich von meinem Vater mein erstes eigenes Schlagzeug, ein TAMA Royalstar mit Paiste Becken. Meine Eltern haben sich das sicher „vom Mund abgespart“. Von nun an übte ich autodidaktisch, und beendete den Musikunterricht „Klassisches Schlagwerk“, der mir mit meinen damaligen Lehrern nicht das vermitteln konnte, was ich gerne gewollt hätte, nämlich „Trommeln mit Spaß an einem Drum Set“.

Ab 1980 in der Jugendkapelle als Schlagwerker/-zeuger und Perkussionist tätig. Weiterbildungsseminare bei Reinhard E. (Brucknerkonservatorium Linz – mein erster echter Schlagzeuglehrer). In unserer Band transponierte ich Noten für Saxophon und arrangierte Keyboard- und Bassstimmen. Mein Selbststudium in Harmonielehre begann.

1981 erstand ich meinen ersten Computer, einen Sinclair ZX81 mit 3,25MHz, 1kB RAM, 8KB ROM und ein Grafikdisplay von 64x44dpi mit 2 Farben. Für Musik noch unbrauchbar.

Im Jänner 1982 machte ich den Führerschein, und kaufte mir einen gebrauchten Opel Kadett, und so mussten uns unsere Eltern nicht mehr zu den Veranstaltungen wo wir aufgetreten sind bringen und spät in der Nacht (bzw. früh morgens) abholen.

Im Frühjahr 1982 tauschte ich den ZX81 auf einen Commodore VC-20. Da er sich aber für meine Begriffe wieder nur ungenügend für musikalische Zwecke einsetzen ließ, erstand ich ein Jahr später einen Commodore C-64. Die erhältliche Sequenzer-Software war schon brauchbar und man konnte endlich ordentlich Noten drucken.

Im November 1983 kaufte ich mir ein TAMA Imperialstar „Saturn 7“ mit 24x14" Bass Drum, 14x6,5" Snare (Parallelabhebung), Concert Toms (13", 14", 15", 16"), 18er Stand Tom und erweiterte meinen Beckensatz um zwei Crashes. Damit hier nicht der Eindruck entsteht, bei mir sei plötzlich der Reichtum ausgebrochen, muss ich eingestehen, dass unsere Band das Set finanzierte, und ich somit nur ein Viertel dazu beitragen musste.

Von 1983 – 1985 habt unsere Band wahrscheinliche ihre beste Zeit, wir sind viel unterwegs und verdienen uns einiges zusätzlich. Kuni, Erichs Schwager stößt zu uns, später scheidet Erich aus und Peter kommt in die Band. Wir klingen etwas rockiger, was nicht allen gefällt.

Zwischendurch Aushilfsschlagzeuger bei den "Tornados" (unsere damaligen Mitbewerber) und gelegentlich Perkussionist in der benachbarten Big-Band.

Am 14.10.1985 legten wir uns (auf mein Drängen) ein TAMA Techstar zu. Mein erstes elektronisches Set. Ich spielte es selten als eigenständiges Kit, sondern integrierte es großteils in mein Imperialstar.

Ab Herbst 1986 Schlagzeuger bei der von Willi P. jun. neu gegründeten Big-Band des Blasmusikvereins. Eine neue, aber tolle Erfahrung.

Im Juli 1987 spielen wir mit unserer Band das letzte Mal im zweiten Jahrtausend – dann lösten wir uns offiziell auf. Die beiden TAMA Sets durfte ich behalten, trotzdem saß der Schock über das Ende tief, ich spielte einfach gerne mit diesen Jungs.

1988 - 1993 beruflich nach Erding bei München übersiedelt und als Servicetechniker in ganz Deutschland unterwegs. Nutzung der musikalischen Weiterbildungsmöglichkeiten in München, Köln, Berlin, Ibbenbüren, ... allerdings mehr in Richtung Technik PA/Studio und weniger als Drummer.

1989 kaufte ich meinen ersten PC, einen 386SX20 mit 4MB RAM, 40MB Festplatte, 14" VGA-Monitor, Tintenstrahldrucker mit MS-DOS 4.1 und Windows 3.0, sowie natürlich ein Notationsprogramm, den "Composer" (revolutionär für damalige Verhältnisse).

Dazu benötigt man natürlich ein Midi-Keyboard und so holte ich mir am 19.06.1990 von Dieter Doepfer persönlich (damals noch 1-Mann Firma in Gräfelfing) einen günstigen Bausatz eines LMK3+ und bastelte es in wochenlanger Kleinarbeit zusammen. Das Eichenholz-Gehäuse mit abnehmbarem Deckel in Klarsicht-Hochglanz-Lackierung stellte mein Vater zu Hause in unserer Hobby-Tischlerei her.

Am 04.09.1989 kaufte ich mir bei Prosound’s Drumland in Koblenz mein erstes professionelles Drum Set, ein TAMA Artstar II Shell Set mit einer 20x16“ BD und Toms in 10x10“, 12x11“, 13x12“, 14x13“. Außerdem legte ich mir am 18.09.1989 bei Musikinstrumente Preisinger Wien ein paar Becken aus der neuen Paiste Signature Serie zu (14“ SoundEdge Hi-Hat, 20“ Mellow Ride, 16“ Power Crash, 14“ Fast Crash, 12“ Splash) – man gönnt sich ja sonst nichts.

Dazu holte ich mir am 18.11.1989 ein Drum Rack, das ich bis heute benutze, teils von TAMA, teils von Dixon. Um mein Sparschwein nicht zu sehr zu schädigen, verkaufte ich damals mein Imperialstar samt Hardware an einen Arbeitskollegen, bis auf die Snare, die verwendete ich weiter und besitze sie noch heute. Das Royalstar mit Hardware sowie die 2oo2er Becken (Hi-Hat und Ride) verkaufte ich dem Blasmusikverein, den Rest behielt ich.

Bis zum Comeback unserer Band 2002 verließ das Artstar II nur einmal meinen Übungsraum: Eine lokale Rockband spielte damit 1995 ihre Studioaufnahme ein. Das Techstar borgte ich einer anderen Band in unserer Umgebung „nur zum Proben“, ich habe es bis heute leider nicht zurück erhalten.

1990 erstand ich eine Sonor Signature „Horst Link“ HLD588 in Ferromangan Größe 14x8“. 

Von 1990 bis 1993 stundenweise Schlagzeug-Lehrer an der Musikschule.

Ich diesem Zeitraum hatte ich das Glück von einem guten Bekannten, unseren Kirchenorganisten Michi S. einen ca. 100 Jahre alten Bösendorfer (190cm) und jede Menge Literatur zu erwerben, doch das Selbststudium in Klavierspielen ist aus Zeitmangel noch immer nicht abgeschlossen. Bei der Finanzierung unterstützte mich damals meine Oma.

1992: Mein zweiter PC wird ein 486DX2/66 mit 16MB RAM, 230MB Festplatte, 17" VGA-Monitor (!), Farbtintenstrahldrucker mit MS-DOS 5.0 und Windows 3.1, sowie der Sequenzer-Software "Master Trax Pro" und dem Notationsprogramm "Encore". Damit konnte man nun endlich vernünftig arbeiten. Übrigens Encore verwende ich heute noch ab und zu.

Mit der Übernahme der Schülerkapelle der Musikschule im Jahr 1993 begann meine Ausbildung zum "Dirigent eines Blasorchesters" (Kapellmeister des NÖ Blasmusikverbandes) mit erfolgreicher Prüfung im Februar 1995. In dieser Zeit entstehen meine ersten Eigenkompositionen.

Im Mai 1995 Ablegung der Meisterprüfung "Elektroniker und Elektromaschinenbauer" und im Oktober folgte die Unternehmerprüfung.

5. November 1995: Anmeldung der drei Gewerbe "Elektromechaniker und Elektromaschinenbauer", "Uneingeschränkter Handel" und "Buch-, Kunst- und Musikalienverlag", und damit Gründung meiner Ein-Mann-Firma.

Dieser wichtige Schritt für meine zweite Existenz (nebenberufliche Selbständigkeit) bedeutete leider aber auch den kompromisslosen Ausstieg aus allen musikalischen Tätigkeiten im Dezember 1995.

1996 bis Pfingsten 2002: Meine künstlerischen Ambitionen beschränkten sich auf "Musizieren mit dem Computer". Die Ausrüstung war mittlerweile sehr umfangreich, und wurde auch in meinem Geschäft zu Vorführzwecken benutzt. Schlagzeug spielte ich so gut wie gar nicht mehr.

Ab dem Jahr 2000 etwa beschäftige ich mich auch mit dem Thema „Vintage“ und Restauration von Drum Sets. Als erstes erstand ich ein Rogers Set in WMP, es erinnerte mich an meine Anfänge mit dem gleichfarbigen Trowa, nur es klang um Welten besser!

Am 25.05.2002 wurde auf unserer Terrasse unsere Tanzkapelle nochmals aus der Taufe gehoben. Nun begann ich wieder fleißig am Artstar II zu üben und legte mir noch ein 16“ Artstar Custom Stand Tom zu, sowie ein 15“ Dimensions Crash.

Dann habe ich ebay für mich und meine Vintage Drums entdeckt und von nun an konnte ich originale Ersatzteile auch aus Übersee problemlos für wenig Geld ergattern. Meine Vintage Snare Sammlung wuchs.

Inzwischen betrieb ich auch einen PA-Verleih und versorge unsere Band mit einer riesigen Anlage. Wir spielen mit eigenem Tontechniker und in wechselnden Besetzungen meistens zu fünft.

Zu Weihnachten 2004 erfüllte ich mir meinen Traum und bestellte mir nach langer und reifer Überlegung ein TAMA Starclassic Maple Shell Set in Blue Sparkle (noch beim damaligen österreichischen Importeur u. Musikaliengroßhändler Eltner in Judenburg). Das Set wurde speziell für mich in Japan angefertigt und traf Mitte April 2005 bei mir ein. Es besteht aus einer 20x18“ BD, TT in 8x7“, 10x8“, 12x10“, 14x12“ und 16x14“.  Kurze Zusammenfassung: spitzenmäßige Qualität, Hingucker (Eyecatcher), und das wichtigste: absolut geiler Sound. Um das Set finanzieren zu können, verkaufte ich neben einigen Vintage Drums auch mein geliebtes Artstar II – leider, es ging nicht anders. Ich hätte es wirklich gerne behalten.

Im November 2005 wechselte ich beruflich in den Vertrieb und bin nun häufig in Deutschland unterwegs. Eine neue Herausforderung, die mir aber sehr viel Spaß macht, aber wieder weniger Zeit für musikalische Tätigkeiten lässt.

Am 29.06.2006 wird unser Geschäft bei einer Hochwasserkatastrophe bis unter die Decke überflutet und dabei vollkommen zerstört, inkl. jeglicher Einrichtung sowie der gesamten Kunden- und Lagerware. Viele meiner zerlegten und in Restauration befindlichen Vintage Drums sind unwiederbringlich verloren. Der Schaden beträgt weit mehr als 100.000,- EUR. Dies bedeutet nach 10 erfolgreichen Jahren das Ende unseres Familienunternehmens und meiner nebenberuflichen Selbständigkeit.

Im August 2006 verändern wir unsere Band. Wir reduzierten wieder auf vier Mann (die Gründungsmitglieder Erich, Günther, Edgar und ich), stellten unser komplettes Programm um, kauften eine kleine PA und ein elektronisches Drum Set, ein Yamaha DXTIIS. Unser Manager übernahm die Vor-Finanzierung, und wir stotterten fleißig die Raten ab.

Im Sommer 2008 feierte unsere Tanzkapelle ihr 30-jähriges Gründungsjubiläum und wir nahmen davor unsere erste CD auf. Fünf Eigenkompositionen, Genre: Deutscher Schlager. Die Produktion stand unter Zeitdruck und nicht alle Ideen konnten verwirklicht werden.

Zu Weihnachten 2008 ersteigerte ich kostengünstig in ebay ein Roland TD-20, da ich mit dem DXTIIS, das ich zuvor verkauft hatte, nicht wirklich zufrieden war. Man soll es nicht glauben, aber da liegen Welten dazwischen. Die Yamaha E-Drums verkaufte ich wieder.

Zwischenzeitlich versuche ich immer wieder einige Stunden an meiner Homepage zu arbeiten und vor allen Dingen meine deutschsprachige Paiste Fan Page zu verwirklichen.

Am 18.08.2010 hatte ich die Ehre mit meiner Tochter den Paiste Hauptsitz in der Schweiz zu besuchen und an einer Werksführung teilzunehmen. Damit ist ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung gegangen. In Nottwil werden alle hochwertigen Serien ab 2oo2 aufwärts in aufwendiger Handarbeit hergestellt.

Von September 2011 bis Juni 2012 nahm ich einmal wöchentlich Unterricht am Drum Set, zum ersten Mal genieße ich einen professionellen Drummer als Lehrer. Das hat wirklich Spaß gemacht – danke Mario! Leider lässt Beruf und Familie eine weitere Ausbildung nicht zu.


Danksagung

Bedanken möchte ich mich bei meinen Eltern, die mich in meiner Jugend immer gefördert und auch finanziell unterstützt haben. Ganz herzlich bedanken möchte ich mich aber auch bei meiner Frau Sabine, die durch ihren Einsatz in unserer Familie heute dafür sorgt, dass ich mein Hobby weiter ausüben kann.